Lehrveranstaltungen von PD Dr. A. Siedschlag
 

Sommersemester 2002

Vorlesung (Hauptstudium)
Die Militär- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland von der Adenauer-Ära bis zur Gegenwart

Di 17.30-19 Uhr, HS 1, Beginn: 7.5.2002, letzte Sitzung: 30. Juli 2002 (E-Mail)
 

In der Vorlesung wird die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland ab 1952/55 dargestellt. Nach einer Einführung in die innenpolitischen und völkerrechtlichen Bezugsnormen (west)deutscher Sicherheitspolitik wird deren Entwicklung entlang historischer bzw. zeitgeschichtlicher Schlaglichter nachgezeichnet. Dazu gehören u.a. die Debatte um Wiederbewaffnung und NATO-Beitritt, die NATO-Krise und Strategiedebatte der 1960er-Jahre, die Entspannungspolitik der 1970er Jahre, UNO-Beitritt und KSZE-Prozess, die Nachrüstungsdebatte, das Zerbrechen des sicherheitspolitischen Konsensus und das Scheitern des "Genscherismus" Anfang der 1990er-Jahre sowie die Auslandseinsätze der Bundeswehr seit 1992 bis hin zur Beteiligung an "Enduring Freedom" und darüber hinaus. Der politikwissenschaftliche Bezugsrahmen für die Darstellung ist der weiterentwickelte Neorealismus der Münchner Schule.
 

>>> Literatur und Links zum Vorlesungsblock: Deutsche Sicherheitspolitik nach 1990 (9., 16., 23. und 30. Juli 2002)
 
 

Einführende und begleitende Literatur

Auswärtiges Amt (Hg.): Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. Dokumente von 1949-1994. Bonn 1995.

Helga Haftendorn: Sicherheit und Entspannung: Zur Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1955-1982. Baden-Baden 1983.

Helga Haftendorn: Deutsche Außenpolitik zwischen Selbstbeschränkung und Selbstbehauptung. 1949-2000. Stuttgart u.a. 2001.

Wolfram Hanrieder: Deutschland, Amerika, Europa. Paderborn 1995.

Paul Noack: Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland. 2., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart u.a. 1981.

Alexander Siedschlag: Die aktive Beteiligung Deutschlands an militärischen Aktionen zur Verwirklichung Kollektiver Sicherheit. Frankfurt/M. u.a. 1995.
 

Themenrelevante online verfügbare Texte aus meiner Feder

Zwischen gezähmter Macht und gefordertem Engagement. Die Außen- und Sicherheitspolitik des vereinten Deutschland in ihrer ersten Dekade (Februar 2000, MS-Word)
Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Habilitationsverfahrens, gehalten am 7. Februar 2000 vor dem erweiterten Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin. Überarbeitet und erweitert erschienen in: Gegenwartskunde 49 (2000), S. 143-156.

Definition und Reichweite des Interessenbegriffs in den internationalen Beziehungen - Der innenpolitische Kommunikations- und Entscheidungsprozeß über die Leitinteressen deutscher Außen- und Sicherheitspolitik (Juni 2000, HTML)
Vortrag auf dem 7. Strausberger Symposium der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation: "Deutsche Interessen in der sicherheitspolitischen Kommunikation", 28.-30. Juni 2000. Erweitert und überarbeitet erschienen in Olaf Theiler (Hg.): Deutsche Interessen in der sicherheitspolitischen Kommunikation. Tagungsband zum 7. Strausberger Symposium vom 28. bis 30. Juni 2000. Mit Beiträgen von: Ulrich Albrecht, Ortwin Buchbender, Christian Hacke, Hans-Victor Hoffmann, Adi Isfort, Holger H. Mey, August Pradetto, Alexander Siedschlag, Olaf Theiler, Dieter Wellershoff. Baden-Baden: Nomos, 2001, S. 17-35.

Ansichten der deutschen politischen Elite zur europäischen Sicherheitsarchitektur (November 2000, HTML)
Vortrag auf der Tagung "Zehn Jahre deutsch-polnischer Partnerschaft: Neue Herausforderungen und Chancen", West-Institut (Instytut Zachodni) Poznan, 8.-9. Dezember 2000.

Deutschland und die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) (Januar 2001, HTML)
Beitrag zum Außenpolitischen Symposium "Die euro-atlantischen Beziehungen im Spannungsfeld von Regionalisierung und Globalisierung" der Hanns-Seidel-Stiftung, München, 9.-12. November 2000.

Innenpolitische Entscheidungsprozesse bei Streitkräfteeinsätzen im Rahmen der Petersberg-Aufgaben der Europäischen Union - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden (Juli 2001, MS-Word)
Studie im Auftrag der Stiftung Wissenschaft und Politik (Vorschau).
 
 

Vorlesungsplan
 

  1. Die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik, unter besonderer Berücksichtigung der Militärpolitik, als konstellationsanalytische Fragestellung - zum politikwissenschaftlichen Bezugsrahmen für die Vorlesung; Erhebung der Ausgangssituation und internationalen Katalysatoren für den Start einer eigenen Außen- und Sicherheitspolitik der Bundeswehr

  2.  
  3. Von der integrierten (EVG-Projekt) zur nationalen Armeee - Die internationale Konstellation und die innenpolitische Debatte um Wiederbewaffnung und NATO-Beitritt

  4.  
  5. Atomare Bewaffung der Bundeswehr? - Zum Zusammenhang von Außenpolitik und Waffentechnik (Schwerpunkt: 1950er-Jahre)

  6.  
  7. Die Bundesrepublik in der NATO-Krise und Strategiedebatte der 1960er-Jahre (vom MLF-Plan bis zum Harmel-Bericht)

  8.  
  9. "Friedenspolitik" - Sozialdemokratische Sicherheitspolitik und die internationale Entspannungspolitik der 1970er-Jahre

  10.  
  11. UNO-Beitritt, KSZE-Prozess und MBFR-Verhandlungen - Neue Bezugspunkte für die Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik

  12.  
  13. Vom NATO-Doppelbeschluss zur doppelten Null-Lösung - bundesdeutsche Nachrüstungsdebatte, Friedensbewegung und neue Probleme der Rüstungskontrolle

  14.  
  15. Die sicherheits- und militärpolitischen Voraussetzungen und Folgen der Wiedervereinigung

  16.  
  17. Die Out-of-Area-Problematik der NATO, das Zerbrechen des bundesdeutschen sicherheitspolitischen Konsensus und das Scheitern des "Genscherismus" Anfang der 1990er-Jahre

  18.  
  19. Zwischen gezähmter Macht und gefordertem Engagement - die Sicherheits- und Militärpolitik des vereinten Deutschland bis zum 11. September 2001

  20.  
  21. Auslandseinsätze der Bundeswehr seit 1992 bis hin zur Beteiligung an "Enduring Freedom" und darüber hinaus - innenpolitische und internationale Aspekte

  22.  
  23. Neuere Entwicklungen deutscher NATO-Politik

  24.  
  25. Deutschland und die Gemeinsame Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP)


Stand: 1. Mai 2002
 

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